Geschichte:
Die Abteilungskommandanten seit der Gründung:
Wilhelm Hirt 1902 - 1930
Raimund Doser 1930 - 1936
Josef Limberger 1936 - 1945
Johann Schorpp 1946 - 1947
Hermann Doser 1947 - 1957
Hermann Winterhalter 1957 - 1964
Alois Dold 1964 - 1973
Moritz Hirt 1973 - 1995
Gerd Brandi 1995 - 2002
Hartmut Doser 2003 - 2011
Daniel Brandi 2012-2017
seit 2017 Frank Erndle
Die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der Grüninger Feuerwehr:
18.07.1902
In der von Bürgermeister Leopold Berger einberufenen Gründungsversammlung wurde Wilhelm Hirt zum Kommadanten und Josef Schorpp zum Adjutant gewählt. Die 40 Mann starke Wehr bestand aus 5
Abteilungen: Rettungsmannschaft, Leitermannschaft, Hydrantenmannschaft, Spritzenmannschaft und Wachmannschaft. Die Wehr dient zur Bekämpfung von Schadfeuern, wirkte aber auch bei fast allen
öffentlichen Veranstaltungen mit. Jedes Mitglied zahlte einen Beitrag von 60 Pfennig pro Halbjahr.
30.07.1907
Durch einen Blitzschlag geriet das Anwesen von Bürgermeister Johann Limberger in Brand. Trotz des schnellen Einsatzes der Feuerwehr brannte das Anwesen bis auf die Grundmauern nieder.
12.09.1911
Im Ortsteil Zinken beim Anwesen Josef Preis bricht ein Brand aus. Durch den Wind griff das Feuer schnell auf die mit Holzschindeln bedeckten Dächer der
Nachbargebäude über. Die durch das Geläute der Sturmglocken alarmierten Feuerwehrleute eilten von den Feldern in den Ort, konnten jedoch das Entstehen eines Großbrandes nicht mehr verhindern. Die
Feuerwehren der Nachbargemeinden und der Stadt Villingen wurden zur Hilfe gerufen. Trotz des beherzten Einsatzes brannten 22 von 52 Gebäuden nieder. Der Schaden wurde auf 198.000 Goldmark für
Gebäude und 97.000 Goldmark für Fahrnisse geschätzt. 130 Personen waren obdachlos und wurden vorübergehend in Nachbargemeinden untergebracht. Die Geschädigten erhielten von allen Seiten viel
Hilfe. Friedrich II. Großherzog von Baden stellte sofort eine große Sendung Kleider und Wäsche zur Verfügung und kam am 14.09.1911 mit seiner Gemahlin Luise zur Besichtigung der Brandstätte nach
Grüningen. Jedem Brandgeschädigten händigte er 500 Goldmark aus. Die gleiche Summe stellte das Donaueschinger Fürstenhaus zur Verfügung. In Gemeinschaftsarbeit wurde der Wiederaufbau Grüningens
noch vor Ausbruch des I. Weltkrieges 1914 abgeschlossen. Heute erinnert ein Gedenkstein an der Ortsdurchfahrt an die Katastrophe.
1913
Einrichtung einer Wehrkrankenkasse, die jedem Feuerwehrmann bei Krankheit 20 Pfennig pro Tag für max. 3 Wochen auszahlte.
1914
35 Feuerwehrmänner wurden zum Kriegsdienst einberufen. Fünf von ihnen fielen und ein Kamerad galt als vermisst.
1916
Mitten im Krieg brannte das Anwesen des Josef Schorpp nieder.
1918
Nach dem militärischen Zusammenbruch wurden 5 Feuerwehrmänner als bewaffnete Bürgerwehr eingesetzt.
Bis 1920 entstand wieder eine schlagkräftige Wehr. Der Jahresbeitrag stieg auf 2 Mark und das Krankengel. Auf 50 Pfennig pro Tag.
1934
Gründung eines 6 Mann starken Spielmannszuges, der bis Kriegsausbruch 1939 bestand.
1936 – 1945
Während der nationalsozialistischen Herrschaft und der Jahre des II. Weltkrieges gab es auch bei der Grüninger Feuerwehr große Einschnitte. Die Feuerwehr wurde als technische Polizeihilfstruppe
umfunktioniert und zunehmend für Luftschutz-Zwecke eingesetzt. Viele Kameraden wurden zur Wehrmacht einberufen und an ihre Stelle traten Ältere und dienstverpflichtete Feuerwehrhelferinnen. 1942
waren es noch die üblichen Einsätze, so wurde ein Brand im Leibgedingehaus der Witwe des Robert Erndle schnell gelöscht und Schlimmeres verhindert. Doch bald traf der Krieg auch Grüningen. Nach
einer Bombardierung des Gewanns Reute stürzte ein schwerer englischer Bomber in den Waldungen des Ochsenberges ab. In den folgenden Monaten des Jahres 1944 griffen wiederholt Jagdbomber Züge der
Schwarzwaldbahn an. Grüningen wurde von 18 Tieffliegerangriffen heimgesucht, da am Bahnhof Grüningen zeitweilig Munitionszüge für die Westfront abgestellt wurden. Bei Luftangriffen wurden Brände
in den Anwesen von Julius Erndle, Bürgermeister Engelbert Winterhalter, Karl Schrenk, den Stallungen am Bahnhof und dem Schopf von Josef Doser und Berger sowie dem Bahnhofsgebäude verursacht. Bei
allen Einsätzen konnte die Feuerwehr meist nur die Wohngebäude retten. Bei den Löscharbeiten wurde der Kamerad Mathä Limberger so schwer verletzt, dass er an den Folgen verstarb. Ebenfalls kamen
bei Luftangriffen acht deutsche Soldaten in Grüningen um. Nach dem Einmarsch der französischen Streitkräfte wird die Grüninger Feuerwehr aufgelöst.
13.04.1946
Die französische Militärregierung ließ eine 9 Mann starke Feuerwehr aufstellen. Aus Misstrauen wurde die politische Gesinnung der Wehrmänner überprüft. Erst nach 1948 wurden die auferlegten
Beschränkungen durch die Franzosen aufgehoben. 21 Feuerwehrmänner kehrten vom Kriegsdienst nicht mehr zurück und galten als gefallen oder vermisst. Damals zählte Grüningen knapp 300 Einwohner.
08.06.1952
Ausrüstung der Grüninger Feuerwehr mit einem TS-Anhänger und einer neuen TS8 Motorspritze sowie neuem Schlauchmaterial.
13.01.1957
Erneute Gründung eines Spielmannszuges bei der Generalversammlung (Vorläufer der 1961 entstandenen Feuerwehrmusikkapelle).
19.07.1964
Ein durch Blitzschlag verursachter Waldbrand im Bohl kann von der Feuerwehr schnell eingedämmt werden.
05.06.1967
Aus der brennenden Heuscheuer von Franz Hirt kann die Wehr Maschinen und den Traktor retten.
1968
Ausstattung mit einer weiteren neuen Motorspritze.
16.04.1969
Wasser dringt nach einem Wolkenbruch in die Häuser am oberen Bergring ein. Die Feuerwehr errichtet Schutzwälle und pumpt mehrere Keller leer.
1970
Trennung der Musikkapelle von der Feuerwehr und Entstehung des Musikvereins Grüningen.
01.01.1972
Nach der Eingemeindung wird die Feuerwehr eine Abteilung der Freiw. Feuerwehr Donaueschingen.
1977
Anläßlich des 75-jährigen Bestehens findet erstmalig der Kreisfeuerwehrtag in Grüningen statt. 68 befreundete Wehren und Vereine nehmen am Festumzug teil.
08.05.1981
Feierliche Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses nach dem 2-jährigen Umbau des ehemaligen Farrenstalls, um die Voraussetzung für ein eigenes
Feuerwehrfahrzeug zu schaffen.
26.02.1983
Ein gebrauchtes TSF (auf Ford-Transit) wird von Wolterdingen nach Grüningen verlegt und dort stationiert.
18.10.1987
Zum 85-jährigen Jubiläum wird der Bevölkerung die frisch restaurierte historische Spritze präsentiert. Die folgenden Teilnahmen an Landeswettbewerben brachten in Ettlingen den Vizemeistertitel
und in Salem 1989 den 4. Rang sowie 1990 den achten Platz beim Bundeswettbewerb für Historische Spritzen.
15.02.1990
Hochwasser-Katastrophenalarm im Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Grüninger Feuerwehr ist 3 Tage fast pausenlos im Einsatz und hilft aufgrund der überfluteten Trinkwasserquellen auch bei der Ausgabe
des Trinkwassers aus Tanklöschfahrzeugen auswärtiger Wehren.
01.12.1990
Der in Eigenarbeit erstellte neue Schulungsraum des Feuerwehrgerätehauses wird offiziell eingeweiht.
21.10.1994
Nach einem erfolgreichen Probejahr wird offiziell die Grüninger Jugendfeuerwehr gegründet. Die Leitung übernehmen Gerd Brandi und Michael Zeller.
25.01.1995
Hochwasserbedingt ist die Grüninger Feuerwehr wieder an drei Gebäuden im Einsatz, um Keller leerzupumpen. Anschließend werden die Grüninger als Unterstützung nach Donaueschingen beordert. Kaum
wieder zurück schlossen sich Baumfällarbeiten in Grüningen an. Die Arbeiten dauerten 2 Tage nahezu pausenlos.
02.06.1995
Offizielle Gründung der Altersmannschaft der Grüninger Feuerwehr. Obmann wird Gebhard Limberger.
22.09.1995
Übergabe des neuen Tanklöschfahrzeuges TSF-W (auf Mercedes-Benz) an die Grüninger Wehr. Erstmals mit 4 Atemschutzgeräten.
08.06.1996
Wolkenbruchartige Niederschläge. Die Grüninger Feuerwehr muss in 4 Stunden fünfmal ausrücken (Keller auspumpen und Geröll-Lawinen entfernen).
Herbst 1999
Neue Einsatzuniformen für die Aktiven (schwer entflammbar + z. T. nicht brennbar)
26.12.1999
Der Sturm „Lothar“ schneidet Grüningen komplett von der Außenwelt ab. Sämtliche Zufahrtsstrassen sind durch umgefallene Bäume blockiert. Die Feuerwehr ist bis in
die späten Abendstunden im Einsatz.
16.05.2000
Einweihung der dritten Erweiterung des Gerätehauses. Die Arbeiten hatten am 22.04.1999 begonnen. Die Fahrzeughalle wurde mit dem neuen Schulungsraum verbunden und neuer Raum für eine Küche, einen
Lagerraum und eine Umkleide geschafft. Ebenfalls wurden die sanitären Einrichtungen umgebaut.
30.01.2000
Ein Großbrand in der Schreinerei Doser richtete großen Sachschaden am Maschinenpark und am Dach an. Dank des schnellen Einsatzes der Grüninger und Donaueschinger Feuerwehr konnte das angrenzende
Wohn- Haus gehalten werden. Brandursache war ein technischer Defekt.
22.07.2001
Am Bahnübergang erfasst ein Regionalzug einen PKW. Der Fahrer hatte die Ampelanlage missachtet. Die Grüninger Feuerwehr war gerade am Gasthaus Krone zusammengekommen, um zum Kreisfeuerwehrfest zu
fahren. Somit konnte besonders schnell Hilfe geholt werden. Gemeinsam mit den Donaueschinger Kameraden wurde der eingeklemmte Fahrer aus dem Wrack befreit und durch das DRK erstversorgt. Die
Bahnstrecke war mehrere Stunden in beiden Richtungen gesperrt.
22./23.06.2002
Die Grüninger Feuerwehr feiert ihr 100jähriges Bestehen
15.12.2002
Unerwarteter Kommandantenwechsel: Nach dem plötzlichen Tode von Gerd Brandi übernimmt Hartmut Doser zunächst kommisarisch die Leitung und wird dann 2003 zum Kommandanten gewählt.
07.10.2003
Umgestürzte Bäume waren das Resultat des ersten nassen und schweren Schnees. Die Grüninger Wehr war 2 Stunden mit Aufräumarbeiten beschäftigt, um die Straßen wieder frei zu bekommen.
10.10.2003
Erstmals dürfen auch Grüninger Atemschutzgeräteträger im Brandcontainer üben (ein Brandhaus, in dem nicht nur Brandbekämpfung, sondern auch Hitzegewöhnung sowie der Flash-Over-Effekt live erlebt
werden)
19.06.2004
Bei einer Waldbrandgroßübung sind alle Ortsteilfeuerwehren der Stadt Donaueschingen bei der Fesenmeier-Mühle im Einsatz – auch die Grüninger Wehr hilft bei der Wasserversorgung.
26.06.2004
Die Jugendfeuerwehr Grüningen feiert ihr 10jähriges Bestehen.
25.03.2006
Das ehemalige Grüninger Feuerwehrfahrzeug TSF (auf Ford Transit) wird in Hubertshofen ausgemustert.
20.06.2007
Nachdem die Jugendfeuerwehr auf nur noch 4 Mann zusammengeschrumpft war und alle Versuche, neue Mitglieder anzuwerben fehlschlugen wurde Abteilungskommandant Hartmut Doser bei allen in Frage
kommenden Jugendlichen zuhause vorstellig. Mit Erfolg: 8 neue Kameraden können aufgenommen werden, die den Fortbestand der Jugendabteilung und somit langfristig auch der Aktiven sichern.
Schlusswort:
In den letzten Jahren haben sich die Einsätze der Grüninger Feuerwehr stark reduziert und das ist auch gut so! Dennoch ist Ihre Feuerwehr sowohl technisch als auch von der Ausbildung her auf dem
neuesten Stand und auf alle möglichen Einsatzszenarios bestens vorbereitet. Auch ist die Feuerwehr ein wichtiger Teil im Ortsgeschehen und allen Vereinen stets verpflichtet. In der Grüninger
Feuerwehr verrichten junge und alte Männer (von 18 bis 64 Jahren) den Dienst am Nächsten. Es handelt sich dabei um Menschen, die in ihrem Leben einem Beruf nachgehen, eine Familie sowie Sorgen
und Nöte haben wie Du und ich! Doch eines unterscheidet Sie von den Anderen: Sie sind bereit, Ihren Arbeitsplatz, Ihre Gesundheit und wenn nötig auch Ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um das Leben
sowie Hab und Gut ihrer Mitbürger vor Gefahren zu schützen. Was sie tun, tun sie freiwillig und das ist nicht selbstverständlich. Sie erhalten für die eingesetzte Zeit auch keine Entschädigung,
sondern vielmehr die Genugtuung, gerade in der heutigen Zeit ein Zeichen zu setzen, dass es noch selbstlosen Einsatz für die Mitmenschen gibt. Ganz im Zeichen des Mottos der Feuerwehr: „Gott zur
Ehr, dem Nächsten zur Wehr“.
Alle interessierten Grüninger Mitbürger ab 18 Jahren, die körperlich fit und somit tauglich zum Feuerwehrdienst sind, sind in den Reihen der Grüninger Feuerwehr herzlich willkommen. Wer also Lust hat, neben Ausbildung und Technik auch echte Kameradschaft zu erleben, der möge sich bitte mit Abteilungskommandant Frank Erndle in Verbindung setzen: Tel. 0771/8978809 oder den persönlichen Kontakt suchen. Die Grüninger Feuerwehrkameraden freuen sich über jede Frau und jeden Mann, der zum Dienst am Nächsten bereit ist.